Time For Next RischRusch – Club Tel Aviv (23.12.2006)

Am 23. Dezember, zwischen Channuka und Weihnachten findet im der nächste RischRusch – Club Tel Aviv statt. Auch diesmal wird das Konsum in der Stresemannstraße 13 in Hamburg Ort des geschehens sein, an dem israelisch Musik (fast) aller Genre durch die CD-Player und den Laptop gejagt werden.

An dieser Stelle sei noch mal allen gedankt, die mich durch Lob und konstruktive Kritik – für Musik und Dias – in verschiedener Form dazu ermutigt haben, weiter zu machen und mein Alter Ego ‚DJ Plastikstuhl‘ so schnell erst mal nicht abzulegen. Anregungen für die Playlist und Hinweise auf mir bisher unbekannte Musik nehme ich weiterhin gerne entgegen. Und bei technischer Realisierbarkeit werde ich auch am 23.12. noch mal ein paar Fotos von Plastikstühlen aus Israel mitbringen.

Wir seh’n uns im Konsum! Spread the word and invite some friends! Der Eintritt ist wie immer im Konsum frei.

PS: ab Samstag, den 24.02.2007 wird der RischRusch Club übrigens regelmäßig stattfinden: an jedem letzten Samstag im Monat!

Wars Are Far Away – אלכסנדרה ואנה (Alexandra & Anna)

Am Rande des letzten RischRusch Clubs* bin ich von einer Freundin darauf angesprochen worden, wie viel Einfluss der Nahostkonflikt auf die Musikszene in Israel hat. Eine interessante Frage. Natürlich gibt es Texte in denen Krieg, Anschläge, Angst und Bedrohung thematisiert werden. Einige Hits von israelischen Popgrößen waren Friedenslieder…

Aber dennoch, dachte ich, scheint Musik auch die Funktion zu haben, andere Themen auch mal zu thematisieren. Zum Teil verhilft die Musik vielleicht auch dabei, zumindes „gefühlt“, weit weg von Krieg und Anschlägen zu sein. Wer Wochenends mal in den Clubs, Discos, Bars und Kneipen in Tel Aviv unterwegs war, weiß, wovon ich sprechen. Die Laune am Feiern, lässt man sich trotz der ständigen Bedrohung von „Selbstmord“attentäter/innen und DIY-Raketen (die zum Glück nur eine beschränkte Reichweite haben) nicht wegbomben. Und seit der Schutzzaun dichter geworden ist, nimmt die wahrgenommene Bedrohung wohl auch ab. – Niemand berichtet ja hier in Europa über die mehrfach wöchentlich verhinderten Anschläge.

„Wars Are Far Away“ ist der Titel eines Songs auf dem aktuellen Album von Alexandra & Anna. Das Entdecken eines neuen Videos auf dem Blog des Indie-Distributors Basement nehme ich hier mal zum Anlass, auf dieses Duo aufmerksam zu machen, die wirklich schönen LoFi-Triphop machen.

Die Bandwebseite scheint nicht verfügbar zu sein, aber natürlich haben auch אלכסנדרה ואנה eine myspace-Seite. Das Album kann kostenlos als .zip-Datei geladen werden, ist aber auch käuflich zu erwerben. Dann gibt’s das ganze mit selbstgebastelten Cover. Auch schick!

*) PS: Der nächste RischRusch – Club Tel Aviv findet übrigens haargenau an dem Tag zwischen Channuka und Heiligabend statt: am 23.12.2006

about:blank – Das erste komplett auf einem Handy aufgenommene Album
Das Nichts ist nur ein Nichts weil wir sagen, es wäre Nichts!

It’s all about Machbarkeit. Es wird getan, was getan werden kann. Die Diktiergerätfunktion von Mobiltelefonen zum aufzeichnen von Ideen zu nutzen ist keine besonders neue oder originelle Idee. Vor dem Handy war es der Anrufbeantworter von FreundInnen oder BandkollegInnen, der als Speicher für geniale Songideen herhalten musste. Nun halt das Handy. Soweit, so what?!

Nun aber hat der israelische Singer/Songwriterabout:blank umfasst zehn kurze Stücke. Schöne Stücke. Stücke über Enttäuschungen, gedachte Freunde, Pornographie und Träume von Häusern am Strand.

„about:blank“ bezaubert durch einen unaufdringlichen Scharm und post-postmoderne Simplizität: Gesang. Gitarre. Pianogeklimper. Und ein leises Grundrauschen von der Aufnahme mit seinem Nokia N80. Und vor jedem Track ein Piep. Schön! Der Titel des Albums könnte kaum treffender sein. about:blank ist nur scheinbar die absolute Leere. Der social-Bookmark-Dienst del.icio.us belegt ganz treffend, wie auch das Nichts nur durch den Diskurs zum Nichts geworden ist. Kein Nichts ist unbeschrieben. Schon gar nicht about:blank. So schildert Omri Levy diese vermeintliche Leere als Startpunkt seiner Reisen durch das Internet. Er kann ein Lied davon singen, wie so viele die dort wohnen. Aber er singt über seine Reisen mit seinem Auto. Vielleicht starten ja auch diese im Nichts. Oder kommen zumindest dort an.

Doch hört selbst:
Omri Levy – Me and my Car

Dafna veHaOogiot / דפנה והעוגיות

Ooooohh… das ist hübsche Musik. Und das noch verbunden mit bewegten Bildern aus Tel Aviv… Eyse joffi! Wunderbar. Die Band, die ich gerade über cube.co.il für mich entdeckt habe, heißt Dafna veHaOogiot (Dafna und die Kekse). – Und die Musik ist so toll, dass ich den einen oder anderen Krümel davon bestimmt am Samstag zum RischRusch-Club mitbringen werde.

Wer durch die (hebräische) Webseite von Dafna veHaOogiot stöbern möchte, findet diese hier.

Hiss Records – Shany Kedar
Neues Label – Neues Album


Shany Kedar hat 2004 gemeinsam mit Omri Levy ein wunderbares Album-A-Day-Werk geschaffen. Unlit Cigarettes heißt das Album, das ganz gemäß dem Crap Art-Motto komplett in 24 Stunden komponiert, aufgenommen und produziert wurde. Auf Omris Webseite ist dieses kostenlos zu haben. Unlit Cigarettes leidet keineswegs an Originalität, Ideen und Umsetzung. Allein der etwas monotone Drumcomputer und das Grundrauschen des Aufnahmegerätes schmälern den Hörgenuss ein kleines bisschen.

Ganz in high fidelity gibt sich dem gegenüber das neue 7-Track-Album „Bloodlines“ von Shany Kedar (November 2006). Sparsam aber effektiv eingesetzte Arrangements von akkustischen wie elektronischen Instrumenten verleihen der Musik gleichzeitig Glanz und Bescheidenheit und komplementieren eine sanfte und dabei sehr kraftvolle Stimme. Stellvertretend für ein von vorn bis hinten stimmiges Album möchte ich an dieser Stellen dazu einladen in „Fire“ hinein zu hören, dass mir mit seinem vorsichtigen Einsatz vom E-Gitarren-Rückkopplungen besonders gefallen hat. Ein anderer Anspieltipp hier:

This House – Shany Kedar

Der Tonträger ist die erste Veröffentlichung des neuen israelischen Labels Hiss Records, dessen Homepage sich noch im Aufbau befindet, über die jedoch jetzt schon das demnächst erscheinende Album weltweit vorbestellt werden kann.

Very Charmin‘ sind übrigens auch einige Liveaufnahmen und Coverversionen, die auch über die Label- bzw. Künstlerinnenwebseite zu finden sind, wie etwa diese Simply Red-Interpretation:

Stars

Musik von iMusic.co.il am Mac probehören –
Der erste Israel-Musik-Technik-Quatsch-Geek-Beitrag auf plastikstuhl.de

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Die hebräische Computerwelt ist nicht auf Macs eingestellt. Und Macs nicht auf die hebräische Computerwelt. Kein Wunder also, dass Microsoft den israelischen Markt dominiert, wenn Apple in Cupertino pennt und sich auf Sprachen konzentriert, die von mehr als sechs Millionen Menschen gesprochen werden. Zwar hat sich im Laufe der OS X-Weiterentwicklung einiges verbessert, doch mindestens eben so viel liegt noch im Argen…

    – die Adobe Collection schreibt (in der Standard Version) Hebräisch von links nach rechts (statt von rechts nach links, wie es sich gehört)
    – Apples „Mail“ kann zwar von rechts nach links schreiben, macht aber am Ende jedes Absatzes das Satzzeichen auf der falschen Seite des Satzes
    – der iPod kann Hebräische Schriftzeichen nur mit der Drittanbieter-Software „iPodHE“ darstellen, die man nach jeder Synchronisierung des Geräts laufen lassen muss und anschließend abstürzt (bei den 5G und nano2G-Geräten funzt es gar nicht)
    – und ganz furchtbar: die Dateinamen und id3-tags vieler Windowscodierter mp3-musik erscheinen auf dem Mac als absoluter Datenmüll!!!

Für letzteres Problem habe ich ewig lange nach einer Lösung gesucht und keine gefunden (siehe Bildschirmfoto). Wer’s besser weiß, möge sich melden.

Die Microsoft-Israel-Connection hat ferner zur Folge, dass viele Websites, über die israelische Musik beziehbar, ist WMA-Plug-Ins benutzen, die unter OS X noch nicht mal mit der extra dazu geladenen Mac-Version vom Windows Media Player funktionieren. 🙁 Das hieß auch, dass etwa bei iMusic.co.il, einem netten, übersichtlichen und gutsortierten israelischen Musikrunterladegeschäft, die Prelisteningfunktion nicht funktionierte. Also habe ich hier schon viel Quatsch nach Cover-Optik gekauft. Dabei habe ich zwar auch viele schöne Sachen kennen gelernt, wie zum Beispiel Babaganooshka – auch erhältlich über den mir einzigen bekannte deutschsprachigen Vertrieb für CDs aus Israel – aber halt auch viel Mist.

Aber diese Zeiten sind nun vorbei. Dank Microsoft. Und daher verliere ich (wohl zum ersten Mal) hier mal ein gute Wort über diesen Laden. Auf der MS-Seite kann man die OS X-Systemerweiterung Flip4Mac runterladen, mit der das Vorhören von Musik auf iMusic.co.il endlich klappt. Und iMusic sich endlich das „i“ im Namen verdient. Und ich habe dank iMusic und Flip4Mac nun zwei Dutzend neue Musiktitel auf dem Rechner… und das für gerade mal 3,20 Schekel pro Song (gut 50 Cent).* Ta-Da!

*) einziger Haken dabei blieb, dass ich auch zwei Dutzend id3-tags per Hand neu einfügen musste…

Haschisch

Auch ohne Drogen, bzw. nur mit leckerem Staropramen, hat der RischRusch-Club gestern im Konsum einen Riesenspaß gemacht. Viele Leute, Lärmbeschwerden erst nach halb drei und sechs Stunden Musik, Musik, Musik. – Bevor es im November dort weiter geht hier noch eine Neuentdeckung von heute Nachmittag

Hashish von den Producern/DJs Radio Trip aus Tel Aviv.
(Gefunden via PopTart)

In dem YouTube-Video, einer gelungenen VJ-Collage aus 1970er-Jahre-Clips gibt es noch englische und arabische Untertitel zur Musik. Sehenswert!

Das Original zu diesem Radio Trip-Remix ist übrigens von der großartigen israelischen Balkan-Kapelle Boom Pam!

10 musikalische Vorgeschmäcke auf RischRusch – Club Tel Aviv, heute Abend!!!

Big-Time-Service auf plastikstuhl.de!

Als kleinen Vorgeschmack auf das dieswöchentliche israelische Konserven-Musik-Ereignis RischRusch – Club Tel Aviv im Konsum habe ich zehn meiner schönsten (frei downloadbaren) israelischen Lieblingsmusikstücke für euch in einer kleinen Linkliste zusammengestellt. Die Reihenfolge ist nicht bewertend gedacht sondern eher ein musikalisch einigermaßen passender Abspielvorschlag.

  1. Comme Ci Comme CaTerry Poison (israelisch-norwegischer Elektropunkpop auf Französisch; mit etwas Glück demnächst Live in Hamburg!)
  2. First Kiss {New Album Demo}Onili (französisch-israelischer rythmischer Indie-Pop-Hop)
  3. Pussy 2 – Spark O (Slow-Mo-Elekro-Cover des Gingiot Klassikers „Gingiot“ vom Album „Gingiot“)
  4. DaBitch – Tamar Eisenman (R’n’B-Rock’n’Roll)
  5. Sow MeohrRonit Rolland (Singer-Songwriter-Indie-Pop)
  6. התמונה הישנהLiad Frydman (Singer-Songwriter)
  7. Ei Sham – Sarah (Gitarren-Streicher-Folk)
  8. Pharmaceutical Lover – Elliot (ruhiger Alternative-Rock)
  9. יום אחד {Live Version}Algier (Orientalischer Rock)
  10. zadik02 dj caress remix – Zadik Zecharia (traditionelle kurdische Zorna-Musik in Elekto-Version)

Mehr schöne Musik aus dem Land in dem Milch und Hummus fließt am Samstag den 28. Oktober, 22:00 Uhr, im Konsum, Stresemannstraße 13, Hamburg. Eintritt frei! Also kommt alle und bringt eure Freundinnen und Freunde mit.

(Falls hier und sonstwo auf dieser Website Musik nicht abspielbar ist, bzw. nicht angezeigt wird, kann das daran liegen, dass Java-Script abgeschaltet ist!)

HaDag Nachash am 1. November live in Berlin

„HaDag Nachash (zu deutsch: Der Fisch ist eine Schlange) sind die spektakulärsten shooting stars der israelischen Musikszene: Eine junge Hip-Hop und Funk Band, die ihre jüdischen Wurzeln aufrichtig mit innovativer Musik zu verknüpfen weiß. Sie sind zurzeit die beliebteste Hip-Hop-Band Israels und erregen mit ihren politischen und oftmals provokativ, wortgewaltigen Texten und einem melodischen Groove nicht nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, sondern begeistern vor allem die junge Generation. Die Songs drehen sich um das Leben der jungen Leute in Israel und ihrer täglichen Konfrontation mit Themen wie Politik, Terror, Alkohol und Drogen.“

Am 1. November wird diese famose Kombo in Berlin ihren ersten Auftritt in Europa haben (gemeinsam mit Mellow Mark, naja…)! Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage tritt HaDag Nachash im Festivalzelt im Innenhof der Neuen Synagoge auf. Wer die Möglichkeit hat, sich das anzusehen: das lohnt sich bestimmt.

Eines ihrer bekanntesten Songs ist wohl das Shirat HaSticker – das Aufkleber-Lied –, das eine Aneinanderreihung von tatsächlichen und erfundenen Stoßstangenaufklebersprüchen ist, die in Israel sehr gerne durch die Gegend gefahren werden. Lesenswert dazu ist auch ein Beitrag aus dem Corner Prophets-Blog, wo es sogar englischsprachiges Unterrichtsmaterial dazu erhältlich. Hier der Music Clip vom Sticker-Song: