Am Rande des letzten RischRusch Clubs* bin ich von einer Freundin darauf angesprochen worden, wie viel Einfluss der Nahostkonflikt auf die Musikszene in Israel hat. Eine interessante Frage. Natürlich gibt es Texte in denen Krieg, Anschläge, Angst und Bedrohung thematisiert werden. Einige Hits von israelischen Popgrößen waren Friedenslieder…
Aber dennoch, dachte ich, scheint Musik auch die Funktion zu haben, andere Themen auch mal zu thematisieren. Zum Teil verhilft die Musik vielleicht auch dabei, zumindes „gefühlt“, weit weg von Krieg und Anschlägen zu sein. Wer Wochenends mal in den Clubs, Discos, Bars und Kneipen in Tel Aviv unterwegs war, weiß, wovon ich sprechen. Die Laune am Feiern, lässt man sich trotz der ständigen Bedrohung von „Selbstmord“attentäter/innen und DIY-Raketen (die zum Glück nur eine beschränkte Reichweite haben) nicht wegbomben. Und seit der Schutzzaun dichter geworden ist, nimmt die wahrgenommene Bedrohung wohl auch ab. – Niemand berichtet ja hier in Europa über die mehrfach wöchentlich verhinderten Anschläge.
„Wars Are Far Away“ ist der Titel eines Songs auf dem aktuellen Album von Alexandra & Anna. Das Entdecken eines neuen Videos auf dem Blog des Indie-Distributors Basement nehme ich hier mal zum Anlass, auf dieses Duo aufmerksam zu machen, die wirklich schönen LoFi-Triphop machen.
Die Bandwebseite scheint nicht verfügbar zu sein, aber natürlich haben auch אלכסנדרה ואנה eine myspace-Seite. Das Album kann kostenlos als .zip-Datei geladen werden, ist aber auch käuflich zu erwerben. Dann gibt’s das ganze mit selbstgebastelten Cover. Auch schick!
*) PS: Der nächste RischRusch – Club Tel Aviv findet übrigens haargenau an dem Tag zwischen Channuka und Heiligabend statt: am 23.12.2006