Hebräisch lernen mit Spaß. Und mit Plastikstühlen.

Relativ häufig verirren sich per Google Leute auf dieses Blog, die nach Möglichkeiten Suchen, hebräisch zu lernen. Heute kann ich wirklich was für euch tun.

Meine ehemalige Hebräischlehrerin hat Smadar Raveh-Klemke hat ein Lehrbuch geschrieben, dass jetzt in der dritten Auflage erschienen ist. „Hebräisch mit Spaß“ ist das Motto und das fängt schon auf dem Titel an, dort findet sich eine wunderhübsche Plastikstuhl-Illustration von Smadar:

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Lovely! … Und Plastikstühle finden sich auch in anderen Illustrationen von Smadar wieder.

Die nächste Generation des Plastikstuhls?

Gustavo G. Gamboa hat den Monobloc-Klassiker ein wenig weiter entwickelt und mich mit Bildmaterial versorgt:

Erinnert mich an die 1970er-Jahre-Schulstühle mit integriertem Klapptisch. In der Tat ein sehr nettes Konzept. Wenn der Tisch etwas größer wäre, vielleicht sogar geeignet um ein Laptop zu halten. In der bisherigen Form dazu wahrscheinlich ein bisschen zu wackelig.

The AGusto Chair was invented by Gustavo G Gamboa. The AGusto Chair is an upgrade from your typical stackable chairs you see everywhere yo turn. The AGusto Chair comes with the convenience of having somewhere to put your refreshment and plate (accessory) holder. The chair comes in many variations. Cup/plate, cup/cup, single cup.
The name in derived from a Spanish slang word „Agusto“, meaning comfort. The name also includes the inventors nickname in it aGUSto.

Ein chices Video gibt’s auch. Hundertprozentig überzeugt bin ich noch nicht. Würd’s mir aber gerne mal AFK ansehen.

Ich brauche Wochenende. Und bequeme Plastikstühle.

Freitag IKEA zu viert. Samstag Kleiderschrankmontagetag, abends der Junggesellenabschied eines Freundes, dann dreieinhalb Stunden Schlaf. Sonntag Gebrauchthochbettpuzzle ohne Anleitung und am späten Nachmittag dringendes Kinderkleidungsextrembesorging am verkaufsoffenen Sonntag (böse!).
Ich brauche jetzt dringend Wochenende.

Wenigstens hat diese „Londoner“ Kaufhausdeko das müde Auge etwas entschädigt:

Kaufhausdekoration mit Stil.

Und weil unverhofft oft kommt, kam aus Berlin von @pylonc noch ein Foto von einem Stuhl, der so aussieht, wie ich mich gerade fühle.

Plastikstühle! Von @Cmdr_Hadfield empfohlen.

Chris Hadfield ist mit seiner Interpretation von Bowie Space Oddity wahrscheinlich zu einem\_r der beliebtesten Austronaut\_innen unseres Sonnensystems geworden. Mit über 17 Millionen Views auf YouTube und knapp einer Millionen Follower auf Twitter ist er wohl zumindest derzeit der erfolgreichste Astronaut in den Social-Media-Gedöhns-Sphären

Diese Popularitätswelle wird sicher etwas helfen, sein am 29. Oktober erscheinendes Buch mit dem vielversprechenden Titel „An Astronaut’s Guide to Life“](http://www.chrishadfield.ca) zu verkaufen. Total hinreißend ist der Studiostuhl, auf dem Hadfield vier Tage lang die Audiobuch-Version dazu einsprach. Wer zwei Monate in der Schwerelosigkeit rumtaumeln muss, weiß ein bequemes Sitzmöbelstück erst richtig zu schätzen:

Und weil’s so schön ist noch mal:

Geliehene Plastikstuhlfotos von gestohlenen Smartphones.

Plastikstuhlfotografie funktioniert auch mit gestohlenen Smartphones prima.

Plastikstuhlfotografie funktioniert auch mit gestohlenen Smartphones prima.

Web Fame kann ja auf dem einen oder anderen Wege zu Stande kommen, manchmal reicht dafür auch das – mutmaßliche – Stehlen eines Smartphones. Das Tumblr-Blog lifeofastrangerwhostolemyphone.tumblr.com dokumentiert die Geschichte von jemanden, der ein Smartphone stahl, ohne die automatische Upload-Funktion für Videos und Photos abzustellen und dessen Bilder nun von derjenigen, die sich betrunken bestehlen lassen hat fleißig gesammelt werden, so wie dieses – und einige andere – hübsche Plastikstuhlfoto aus Dubai. Vielen Dank an die beiden für ihren Beitrag zur Sammlung von Plastikstuhlfotos.

Jedes Plastikstuhlfoto von überall auf der Welt, macht unseren Planeten etwas besser.

Gorgeous

2004, in dem Jahr, in dem ich auf den Plastikstuhl gestoßen bin, habe ich Terry Poison ein paar Mal live in Tel Aviv gesehen. Terry Poison und andere waren wahrscheinlich auch dafür mitverantwortlich, warum sich mein Musikgeschmack nach und nach von Gitarrengeschrammel auf Elektronisches verlagert hat. Die Musik von Terry Poison hat sich in den letzten neun Jahren leider nicht so arg weiter entwickelt (immerhin ist sie auch nicht schlechter geworden). Ich habe immer mal auf neue „Alben“ gewartet, die sind aber ausgeblieben. Statt dessen gab es immer ein paar EPs. Und das waren meist auch nur Neuauflagen und professionellere Versionen von den Sachen, die sie schon 2004 gespielt haben und (damals etwas lowfi-iger auf ihrer Webseite und MySpace) veröffentlicht hatten. Das, was es von Terry Poison gibt, gibt’s jetzt wohl sortiert bei iTunes. Bei SoundCloud noch ein paar Remixes, bei YouTube noch ein bisschen mehr.

„Gorgeous EP“ is Terry Poison’s first release with the revamped lineup featuring members Louise Kahn (Vocals), Anna Landsmen (Guitar Synthesizer, Bvox) and Bruno Grife (Bass Synthesiser, Bvox, Production). The EP includes the uptempo dance-inducing single „Gorgeous“ single, and remixes by Da-P (Montreal, Canada) and Emanuel Caurel (Bizzare love triangle, Paris). The Gorgeous EP also includes an acoustic piano version by Spanish piano virtuoso Moises Fernandez, „Upright“ single and remix by Red Axes, Bruno Grife and Diskjokke (Norway) and „Fix the Night“ (Diskjokke Remix).

Das spannendste an dem neuen Video ist wahrscheinlich die Aufnahmetechnik:

The video features new and innovative filming techniques featuring a 360-degree freeze-frame shot with 52 different iPhones. The video also includes specially designed camera structures carrying 11 different cameras to create a unique „slide looping effect,“ as well as three steel structures built by video designer Kay Zur. The video is directed by the award winning director Gal Mugghia from Sunny Side Up Productions

Der Scope dieses Blogs hat sich ja von der Tagline „Musik aus Israel, Nahostpolitik und Plastikstuhlfotografie“ immer mehr auf letzteres verengt. Ich weiß nicht genau, ob ich das wieder ändern soll, oder ob ich für alles außer Plastikstühle eher woetzel-herber.de her nehmen sollte… in jedem Fall hab ich beim zweiten schauen des Videos gedacht: kann doch nicht sein, dass in einem in Tel Aviv gedrehten Video kein Plastikstuhl drin vor kommt. Und voilà, bei 01:10 ist er:

Gastauftritt im Terry Poison Video

Gastauftritt im Terry Poison Video

Es ist Zeit, dass das Plastikstuhlfoto den Cat Content ablöst.

Ich schrieb gerade: „2004 habe ich plastikstuhl.de registriert und 2005 dieses bescheidenen kleinen Blog gestartet, um ein paar eigene Plastikstuhlfotos ins Netz zu stellen.“ Dann habe ich noch einmal nach gelesen, was ich in meinen ersten Blogpost schrieb. Das war nämlich etwas weniger bescheiden:

Hier soll die größte und schönste Plastikstuhlfotosammlung seit Menschen Gedenken entstehen.

Einen Monat später hatte ich mir dann doch schon überlegt, dass es cooler ist (oder vielleicht auch einfacher?), wenn ich mir die Plastikstuhlbilder auch von anderen zuschicken lassen:

Plastikstuhl sichten. Kamera rausgeholt. Motiv fokussiert und erlegt.
Und her mit dem Bild. Solange es hier keine post-Funktion gibt, kannst du deine Plastikstuhlfotos an henning (ät) schuh-gefunden.de schicken. Klick! Schick! Chic!

Diese „post-Funktion“ habe ich dann übrigens sieben Jahre später, im letzten August eingebaut. Der Plastikstuhl ist einfach zu universal und omnipräsent, als dass es Sinn ergeben würde, nur eigene Plastikstuhlfotos zu veröffentlichen, das würde dem Objekt nicht gerecht. Ich kann ja nicht überall sein und vor allem würde es der Geschichte des beliebtesten Sitzmöbelstück dieser schönen Erde nicht gerecht, wenn ich es hier auf die Perspektive meiner schäbigen Kamera reduzieren würde.

Der Plastikstuhl ist nicht nur das „globale Objekt“ schlechthin. Der Plastikstuhl ist Sinnbild unserer menschlichen Existenz. Alle Plastikstühle sind gleich. Und doch ist jeder einzelne davon unterschiedlich und einzigartig. Jeder hat seinen eigenen Standpunkt und ist doch überall. Die Nerds und Geeks, die Twitteria, die Digitale Boheme, die Blogosphäre und {hier weitere Buzzwords einsetzen} haben diese Erkenntnis verschlafen! Während das Internet technisch längst den Sprung von unseren sperrigen, schweren Heimcomputern in mobile Devices gemacht hat, haftet die struktur-konservative Netzgemeinde noch immer beim Stubentiger. Es ist Zeit, dass das Plastikstuhlfoto den Cat Content ablöst. Wo immer ihr auch geht. Ihr werdet ihn finden. Und wo ihr ihn findet: fotografiert ihn.

Wovon ich rede, wenn ich von Plastikstuhlfotos rede.

Offen bleibt für viele die Frage, was ein Plastikstuhl ist. Öfter erreicht mich per Mail oder Twitter so was, wie dieses Bild der @pressepfarrerin:

Es wäre wirklich zu ausufernd, jeden Stuhl zu fotografieren, der auch aus Plastik besteht. So lieb das auch gemeint ist. Plastikstuhl.de konzentriert sich seit eh und je, auf den klassischen Monobloc-Plastikstuhl: aus Polypropylen, stapelbar, vierbeinig, aus einem Stück gegossen. Für plasticchair.org – meinem systematischeren Versuch, ein Plastistuhlfoto aus JEDEM Land zu finden – habe ich dies mal verschriftlicht gehabt:

  • Not every chair containing plastic is a plastic chair.
  • A plastic chair is made completely from plastic. No metal, no wood, no whatsoever. Plain plastic.
  • The plastic chair, is a monobloc plastic chair: made out of one piece. Not foldable.
  • Preferably, the chair has (or had) got four legs.
  • every color is fine. It’s not only about Those White Plastic Chairs

Die folgenden beiden Bilder von @pressepfarrin sind perfekt Beispiele dafür, wo von ich rede, wovon ich von Plastikstuhlfotografien rede. Und ich freue mich über jedes weitere Beispiel, sei es aus eurem Garten oder von irgendwo auf der Welt.