Hebräisch Lernen in Hamburg

Am besten lässt sich Hebräisch natürlich in Israel lernen. Kein Zweifel. Für wen das kurzfristig nicht möglich ist, bieten sich in Hamburg ein paar Möglichkeiten. Bei der Volkshochschule, wo ich bisher bei zwei super Lehrer_innen gelernt habe, an der Uni oder bei einem Sprachlernclub am Roten Baum. Wer Lust hat, Hebräisch zu lernen (zum Beispiel um die Texte beim RischRusch – Club Tel Aviv zu verstehen) und die neuen Kurse an der VHS oder der Uni verpasst hat, hat noch eine neue Möglichkeit in Hamburg:

עברית– Hebräisch
For Beginners

For people who always want to know the Alef Bet…
A new class will be open on November.

10 weekly sessions of 3 academic hours
On Wednesdays

Affordable Price!

Given by experienced academic native speaker teacher
Email Inbar:
inbar.perez (AT) gmail.com

Sehr zu empfehlen. Unsere (etwas fortgeschrittenere) Gruppe hat jedenfalls auch hier eine Menge Spaß…

„Hast du Halsschmerzen oder hasst du Juden?“ – Das Pali-Tuch.

Riotpropaganda hat einen Mopo-Artikel zur Renaissance des Palifeudels in Hamburg dokumentiert. Während dort richtig festgestellt werden, dass „auch“ Nazis den mittlerweile tragen um ihre „anti-israelische Haltung“ zur Schau zu tragen ist offenbar, wie Riotpropaganda richtig festhält, keine Zeit für Recherche verschwendet worden. Denn dann wäre wohlmöglich in dem Artikel auch festgehalten worden, dass das Tuch seit dem zweiten Viertel des letzten Jahrhunderts nicht bloß „auch“ einen antisemitischen Bezug hat, sondern ganz explizit mit arabischen Antisemitismus verbunden ist. In einem Flugblatt der JDJL, bei Bad Weather archiviert wird kurz und knapp auf die Verbindung zwischen völkischen Strömungen in „Deutschland“ und „Palästina“ eingegangen:

In Deutschland sprechen heute nur noch die Nazis von Volksbefreiung und berufen sich auf den gerechten Kampf des palästinensischen Volkes, gegen Israel, gegen den Staat der Juden. Und da sind wir angelangt. Bei der Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Israel. Bereits zwischen 1936 und 1939 wurde das Kleidungsstück, das ursprünglich nur die ländlichen Fedayin Arabiens trugen, vom Großmufti von Jerusalem unter Strafandrohung bei der eigenen Bevölkerung durchgesetzt. Das Tragen europäischer Hüte wurde verboten. Diejenigen, die sich dagegen wehrten, wurden verprügelt oder erschossen. Die deutschen Nationalsozialisten haben diesen Großmufti finanziell unterstützt. So starteten die Nazis in Berlin eine Pressekampagne gegen die Teilung Palästinas. Prompt bedankte sich der Mufti bei den deutschen Nazis: Schon damit habe die deutsche Regierung dem Kampf der Araber in Palästina um ihre Selbständigkeit einen großen Dienst erwiesen. Das Pali -Tuch ist der Ausdruck des Kampfes gegen Israel.

Kein Wunder also, dass heute – neben vielen Menschen ohne reflektierten politischen Bewusstsein zum Nahostkonflikt und der deutschen Geschichte – die Kufiya heute in der BRD vor allem von Nazis und Steinzeitlinken getragen werden, die noch (wahlweise) der RAF, der SED, der Bewegung 2. Juni oder alten K-Gruppen nachtrauern. Dabei gibt es heute durchaus emanzipatorische Linke Gruppen, die sich differenzierter mit diesen Fragen auseinandersetzen (vgl. dort auch die Link-Liste zu israelsolidarischen Gruppen).

Ein lesenswerter Artikel darüber, wie der Staat Israel in den 1970er Jahren durch die antisemitische deutsch-palästinensische Achse konfrontiert war, findet sich übrigens im Tagesspiegel.

The Plastic Chair Replacement Program

plastic chair replacement program

Nicht alle Menschen lieben den lieben Plastikstuhl. Manche finden ihn wirklich scheußlich. Die Macherin des Blogs Hollyhocks zum Beispiel. Dort beschreibt sie, wie sie, wenn sie im Lotto gewinnen würde das Geld dazu nutzen würde, einen Wohltätigkeitsfonds zum Austausch von „hässlichen“ Plastikstühlen, gegen Schaukelstühle oder antike Holz- oder Metallsitzgelegenheiten initiieren würde. Damit die Vorgärten und Veranden dieser Welt mit entsprechendem Inventar ausgestattet werden können. Hollyhocks hat seinen Sitz im Staate New York, also in der Gegend, in der ich vor kurzen offenen Auges nach Plastikstühlen Ausschau hielt. Und meines Empfindens seeeeehr wenige sah.

Diese hier in Coney Island, nahe dem abgewrackten Vergnügungspark, der in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts mal so ‘nen Status gehabt haben soll wie Disney Land heute, waren einige der raren Objekte der Begierde:

Plastikstühle in Coney Island

Auf ein Neues! – RischRusch diesmal (ausnahmsweise) am Freitag (den 19. Oktober)

Vielleicht waren es die zwei Wochen in New York (bzw. New England – yeah! dazu demnächst mehr), vielleicht ist es der vorgezogene Termin… Der Termin für den dieswöchigen RischRusch – Club Tel Aviv kam rasend schnell.

Am Freitag, den 19. Oktober ab 22 Uhr ist es soweit. Dann spiele ich euch im Konsum (Stresemannstraße 13) wieder die schönsten Stücke aus meinem israelischen Musikkoffer. Und freue mich über bekannte und neue Ohren.

Und ab dem 24.11. sind die Termine dann wie immer erst nach Shabbat-Ende. Versprochen.

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Stübenplatz by Night




Stübenplatz by Night

Originally uploaded by dj_hummus.

Plastikstühle im Nachtdunst um kurz nach halb vier. Endlich hab ich wieder einen Fotoapparat, mit dem wieder echte Bilder gemacht werden können. Nach dem gestrigen Ein-Jahr-Jubiläums RischRusch Club – Tel Aviv entstand dieses. Auf diesem Blog wird vorerst ein bisschen Pause sein. Dafür in zwei Wochen vorraussichtlich ein paar Plastikstuhlfotografien aus New York und Connecticut und vielleicht ein neuen Konzertbericht von Balkan Beat Box im Delacorte Theatre.

Fast zu schön um wahr zu sein: Ein neues Album von Metropolin

Manche Musiker_innen- und Band-Webseiten checke ich regelmäßig, in der träumerischen Hoffnung nach Neuem. Besonders wenn wie im Fall des Musikprojekts Metropolin / מטרופולין“ das bisher einzige Album eines meiner Lieblingsalben ist, habe ich selten wirklich erwartet, was neues zu finden. Heute war das anders. Es gibt ein neues Album (HaSlil).

Kaufen lässt es sich bei Israel-Music.com. Wer es schon hat und zu faul ist, eine Sicherheitskopie anzufertigen, wird auch bei dem russischen Spezialisten für israelische Musik, IsraBox findig. Dort kann das Ganze als Rar-File herunter geladen werden.

Ich hab die Musik auch erst seit so kurzer Zeit, dass ich bisher nicht mehr zu dem Alben sagen kann, dass es stilistisch doch sehr an das erste erinnert, wenn etwa gesprochene Dialoge in gleicher Weise in den Flow der Stücke eingebaut werden. Und auch der „dramatische“ Aufbau der Platte scheint mir recht ähnlich. Aber schön anzuhören ist HaSlil in jeden Fall. Das Video ist übrigens der Clip zu Ein Li Makom.

PS: Und natürlich könnt ihr bei MySpace auch noch so called friends werden.

Mehr von Matti Caspi

Es gibt ein feines Blog, was ich vor einiger Zeit entdeckt hat, das es sich zur lobenswerten Aufgabe gemacht hat, alte (und nicht ganz so alte) Konzertmitschnitte zu digitalisieren/und oder ins Netz zu stellen. Dieses Blog heißt treffend IsraBoot – Bootlegim Israelim. Und den heutigen Fund, einen Matti Caspi-Aufnahme von 1986 nehme ich hier nun mal zum Anlass, dieses feine Blog endlich mal zu würdigen. Es sind z.T. echt spannende Aufnahmen dabei und trotz vieler mit schlechter Tonqualität – die ja in dem Fall auch irgendwie dazu gehört – lohnt es sich durchaus, dort ab und zu mal reinzugucken. Den heutigen Tipp gibt’s hier.

PS: Und to whom it may concern: Ich habe mittlerweile auch mehr zu dem letzten Video rausgefunden. Und benötige noch die entsprechende e-Mail-Adresse! 😉

Schöne neue Musik für umsonst

Rotem Perach Album Cover

Gutes muss nicht viel kosten, kann natürlich auch als physischer Tonträger bei Basemnt.com bestellt werden, gibt es aber auch als kostenlosen Download: das Album von Rotem Perach. Sanft, beruhigend, aber keineswegs schnulzig. Schöne Singer-Songwriter-Mukke mit dezenter Streicheruntermalung. Also: mir gefällt’s!

Ach ja. Und der Service gehört ja schon dazu. Eine kleine Hörprobe:
Rotem Perach – One Word

6.500 Plastikstühle



6,500 Plastic Chairs

Originally uploaded by Alan46.

Trotz böser Zensurpolitik bleibe ich – zunächst – bei good ol‘ flickr. Und das hat vor allem einen Grund. Den nenn‘ ich mal, um das zu verschlagworten „Vernetzung der Plastikstuhlfotografieszene“. So hat Alan46 jetzt wieder mal ein unglaubliches Bild in den „Plastic Chairs Foto-Pool“ hochgeladen. (Angeblich – aber da vertrauen wir ihm mal) 6.500 weiße Plastikstühle, fein säuberlich auf dem Rabin Square in Tel Aviv aufgereiht. Respekt!