Linksjugend [’solid] und BAK Shalom in Berlin gegründet. Und ein Plastikstuhl war auch dabei.

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Ein langes Wochenende in Berlin. Viele Streits um Namen, Satzung, Programm, Höchstalter, Größe des BundessprecherInnenrates und Verhältnis zur ‚Mutterpartei‘. Knapp 250 Delegierte aus den Quellorganisationen [’solid] – die sozialistische jugend, verschiedenen WASG-Jugendgruppen sowie den Jungen Linken (der ehemaligen PDS-Jugend) debatierten und kloppten sich darum, wie der neue Verband aussehen soll. Insbesondere darüber, welches Verhältnis der Verband zu der Partei ‚DIE LINKE.‘ haben soll und wie das Ganze heißen soll, gingen die Positionen weit auseinander, wobei folgender Kompromis gefunden wurde:

Die Linksjugend [’solid] ist als parteinaher Jugendverband die Jugendorganisation der Partei DIE LINKE.

Über den Namen scheinen nicht alle ganz glücklich zu sein.

Die Leser_innen von plastikstuhl.de mögen mittlerweile eingenickt sein oder sich ernsthaft fragen, wo hier der thematische Bezug zum sonstigen Blog-Konzept steckt. Aber dies soll kein Off-Topic-Post bleiben.

Am Rande der Bundesdelegiertenkonferenz wurde der Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom ins Leben gerufen, als „Plattform gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven Antikapitalismus“. In dem Gründungspapier heißt es:

The Catholics hate the Protestants and the Protastants hate the Catholics and the Moslems hate the Hindus and the Hindus hate the Moslems – and everbody hates the Jews. (Tom Lehrer)

Von Antisemitismus ist die gesamte Gesellschaft betroffen, rechts und links, oben und unten. Während Antisemitismus traditionell nur Rechtsextremen zugeschrieben wird, ist es bei vermeidlich emanzipatorischen Strömungen umso schwieriger über linken Antisemitismus zu sprechen, da ja Linke oder Aufklärer keine Judenhasser sein Können. Das sie es doch sein können, zeigt ein Blick in die Strömungen.

Der BAK ist der Überzeugung, dass es für unseren Jugendverband notwendig ist, die benannten Themen als ein zentrales Element unserer Gesellschaftskritik zu betrachten.

Um endlich einen offenen Dialog zu ermöglich, werden wir durch Kampagnen, politische Bildungsarbeit und andere Maßnahmen auf das Anliegen aufmerksam machen.

Infos über Veranstaltungen, Aktionen und ähnliches folgen bald.

Wie auch ein Stau politisch genutzt werden kann, demonstrierten die Genoss_innen aus Hessen, die die unverhoffte Pause auf der Autobahn während der Rückfahrt dazu nutzten, Flugblätter und CDs zu verteilen. Nähere Informationen über die Linksjugend [’solid] gibt es natürlich auf der Verbandshomepage, aber auch in dem ausführlichen Wiki-Eintrag. Was nur HIER steht, ist, dass es bei der BDK prima Duschräume gab, in denen sogar ein Plastikstuhl zum ablegen der Wäsche bereit stand!

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Pimp your Plastikstuhl




Pimp your Plastikstuhl

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Im Barmbeker Aldi konnte ich heute das Gespräch zwischen dem Filialleiter und einer Mitarbeiterin belauschen. Die Hälfte der Sitzauflagen für Monoblockstühle müsse zurück gehen. Es seien zu viel gekommen.

Was hat das zu bedeuten. Plastikstühle, die aus einem Stück gegossen sind (Monoblock) gibt es doch wie Sand am Meer. Gibt es vermeintlich keine Nachfrage, weil in Barmbek niemand auf Plastikstühlen sitzt? – Das halte ich für ein Gerücht, denn auch dort sind sie auf Balkönen und in Kleingärten massig vorhanden. Oder sind Plastikstühle auch ohne Sitzauflage bequem genug? – Ich glaube schon. Nur wenn man in Badezeugs drauf sitzt bekommt mensch einen schwitzigen Popo. Aber die BarmbekerInnen sitzen wahrscheinlich zu selten in Badeklamotten auf ihren Plastikstühlen. Mmh?!

Wer jedenfalls den eigenen Plastikstuhlpark aufrüsten möchte, ist bei Albrechts Discount (Nord) derzeit bestens bedient. Die Stühle selbst (hier als „Stapelsessel“) sind mit 9,99 € jedoch nicht das beste Schnäppchen, auch wenn sie einen sehr soliden Eindruck machen.

Plastikstühle gegen Studiengebühren

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In Hamburg (wie anderswo) wird derzeit gegen Studiengebühren mobilisiert und zum Boykott aufgerufen. An der Uni Hamburg müssen sich mehr als 10.000 Studierende an der Zahlungsverweigerung mittels Treuhandkonto beteiligen, sonst sieht’s mit dem Boykottvorhaben schlecht aus. An der kleineren HAW geht derweil die Mobilisierung ganz gut voran.

An vorderster Streikfront – wie hier zu sehen – steht natürlich auch ein Monoblock-Plastikstuhl. Wie könnte es anders sein?!

(via: tosche.com)

Wilhelmsburg oder Veddel…???




Seniorenheim Scheffler

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Mietkostenexplosion. Uuargs! Doppelt so hohe Betriebskosten als im letzten Jahr! Also… auf nach Süden… Südlich der Elbe, vielmehr: zwischen Norder- und Süderelbe liegen die Hamburger Stadtteile Veddel und Wilhelmsburg.

Der bisher noch weitestgehend unentdeckte und unbekannte Charm dieser beiden Viertel zwischen Elbarmen, Hafen, Industrie und Naturschutzgebieten will entdeckt werden. StadtplanerInnen und Wohnungsgesellschaften geben sich alle Mühe den Süden Hamburgs aufzuwerten, zu vermarkten und zu subventionieren. So verspricht etwa die SAGA, dass Studierende nicht mehr als 178 Öcken warm pro Gesicht zahlen müssen.

Ein erster Erkundungsspaziergang durch Veddel und das Wilhelmsburger Reiherstiegviertel bei Regen und Dämmerung endete mit einem deutlichen Punktsieg für Wilhelmsburg. Dieser Stadtteil hat zwar die größere Distanz zu Hamburgs zentraleren Stadtteilen, ist aber die größte Flussinsel Europas, etwas belebter und „gewachsener“ als die Veddel und bietet auf dem ersten Klick die verwegeneren Plastikstuhlmotive.

Also… Auf zu neuen Ufern!

My War feat. Those White Plastic Chairs

Die Indieposse My War kommt aus Hamburg, nicht aus Israel… Keine Angst. Dieser Beitrag hier keinesfalls deplaziert stehen. Im Video zu „Last Chance Cowboy“ passiert das unvermeintliche: Die Band läuft durch die Hansestadt und Zentner von Wittmann III. läuft dabei an weißen Plastikstühlen vorbei und macht dabei eine gute Figur. Die Plastikstühle versuchen der sonnigen Szene etwas Schlichtheit beizugeben und füllen den Gehweg mit Charm. Die Musik dudelt weiter. My War klingen hier ein bisschen als ob sie versuchen sich wie alt-geworden anzuhören. Aber gut. Keine Frage.

So weit so gut doch dann. Unter dem Clip auf my-war.de steht, dass es am 29. Dezember die letzte Möglichkeit geben würde, die Band im echten Leben zu sehen. Das ist doch nicht wörtlich gemeint?! Das bezieht sich doch bloß auf 2006?! Das soll doch wohl keine Auflösungserklärung sein?! Oder?! Alter, ihr seid niedlich. Aber doch nicht fertig, oder?!

Plastikstuhlkunst durch kaputte Fotoapparate?



Fujifilm Finepix S5000 – BUG
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Ich glaube meine schöne, viel zu schwere, mir lieb gewordene, nicht immer ganz perfekte, dennoch zuverlässige, wenn auch technisch nicht auf dem letzten Stand befindliche Fotokamera, meine Fujifilm Finepix 5000, nähert sich dem Ende ihrer Tage.

Heute, bei feinstem Sonnenschein in Hamburg, trafen meine Kamera und ich auf diesen mit vergessenem Essen beladenen Plastikstuhl neben der Roten Flora und was passiert?! – Rosa und grüne Streifen flackern über’s LCD. Buntes Flimmern im Display und – nach dem Umschalten – auch im Sucher.

Schluchtz. Jammer. Knipps. Auch auf dem Foto. Von wegen: Digital ist besser! Kaputt? Altersschwach? Müde? Oder möchte meine Kamera bloß ihre kreativen Laune ausleben. Keine Ahnung! Aber immerhin beschert dieser defekt dem geneigten Plastikstuhlpublikum art brut vom feinsten.